Platzwunden richtig versorgen

Neben Schürfwunden und Schnittwunden gehören auch Platzwunden zu den häufig auftretenden Alltagsunfällen. Platzwunden entstehen durch beabsichtigte oder unbeabsichtigte Gewalteinwirkung. Diese stumpfe Gewalt wirkt z. B. durch einen Sturz oder Schlag auf den Körper ein.

Meist sind diejenigen Körperregionen von Platzwunden betroffen, die wenig Fettgewebe enthalten bzw. an denen die Haut direkt über einem Knochen liegt. Platzwunden treten also vermehrt an Ellenbogen, Schienbeinen und Knien oder auch im Bereich des Schädels auf. Besonders Kinder ziehen sich beim Spielen und Toben häufiger Platzwunden zu. Auch, wenn solche Platzwunden in der Regel ungefährlich sind, müssen sie richtig versorgt werden, um bestmöglich zu verheilen.

Erstversorgung einer Platzwunde

Platzwunden passieren im Alltag regelmäßig. Folgende Schritte sollten Sie bei der Versorgung einer Platzwunde beachten.

  1. Platzwunde reinigen und desinfizieren

Waschen Sie das Blut der Platzwunde mit Leitungswasser ab. Fremdkörper werden dabei ebenfalls aus der Wunde gespült. Ist kein sauberes Wasser zur Hand, tupfen Sie die Platzwunde zunächst mit einem sauberen Tuch ab. Am besten desinfizieren Sie die Platzwunde anschließend mit einem nicht-alkoholischen Desinfektionsmittel.

  1. Blutung der Platzwunde stoppen

Platzwunden können stark bluten. Sicherheitshalber sollte die Wunde ärztlich versorgt werden. Hier hilft statt eines Pflasters ein Druckverband mit einer sterilen Kompresse. Der Druckverband darf die Blutzirkulation nicht unterbrechen und sollte regelmäßig gewechselt werden. Alternativ kann die Wunde auch mit einem Klammerpflaster (Wundnahtstreifen)  abgedeckt werden, welches über der Wunde angebracht wird. Dieses spezielle Pflaster sollte vier bis sechs Tage auf der Wunde bleiben. Entfernen Sie den Wundnahtstreifen zu früh, könnte sich die Platzwunde wieder öffnen.

  1. Verzichten Sie auf Hausmittel

Bei der Wundversorgung von Platzwunden sollten Sie auf die Verwendung von Hausmitteln verzichten.

  1. Meiden Sie Feuchtigkeit

Platzwunden verheilen am besten, wenn sie nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Solange die Platzwunde nicht verschlossen ist, sollten Sie sie beim Duschen mit einem wasserfesten Pflaster abdecken. Damit sich die Platzwunde nicht zusätzlich entzündet, sollten Sie in der Phase der Wundheilung auf Baden oder Schwimmbadbesuche besser verzichten.

Professionell versorgt: Platzwunde nähen oder kleben

Der behandelnde Arzt entscheidet, ob die Platzwunde genäht oder geklebt werden muss. In der Regel können Platzwunden bis zu sechs Stunden nach dem Unfall genäht, geklebt oder geklammert werden. Nach Ablauf dieser Zeitspanne ist das Infektionsrisiko oft zu groß und die Wunden werden offen gelassen. Diese Entscheidung wird jedoch in jedem Fall individuell vom behandelnden Arzt getroffen.

Die gängigste Methode, eine Platzwunde zu verschließen, ist das Nähen. Je geringer die Belastung der Wundnaht, desto schneller kann das anschließende „Fädenziehen“ erfolgen. Alternativ können Platzwunden auch mit einem speziellen Kleber verschlossen werden. Dieses Verfahren wird besonders bei Platzwunden am Kopf angewendet. Außerdem entfällt hierbei das Ziehen der Fäden. Ein Verschluss der Platzwunde kann darüber hinaus mithilfe von Wundklammern aus Edelstahl erfolgen. Ähnlich wie beim Nähen einer Platzwunde, müssen auch beim „Tackern“ der Wunde die Klammern nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden.

Platzwunde am Kopf: Gefahr einer Gehirnerschütterung

Platzwunden am Kopf sollten besonders ernst genommen werden. Denn bei einem heftigen Stoß oder Schlag gegen den Kopf, kann nicht nur eine Platzwunde, sondern dazu noch eine Gehirnerschütterung die Folge sein. Bei einer Gehirnerschütterung handelt es sich um die leichteste Form einer Schädel-Hirn-Verletzung. Um das Risiko einer Gehirnerschütterung bei einer Platzwunde am Kopf besser einschätzen zu können, sollte die verletzte Person die nächsten 48 Stunden nach dem Unfall genau beobachtet werden.

Anzeichen einer Gehirnerschütterung können u. a. Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Gedächtnislücken und Bewusstlosigkeit sein. Treten eine oder mehrere der Symptome nach einer Platzwunde am Kopf bei den Betroffenen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem sollten sich die Verletzten mehrere Tage lang schonen, damit sich das Gehirn von der Erschütterung regenerieren kann.

Schwellungen und Narben – Begleiterscheinungen einer Platzwunde behandeln

In Zusammenhang mit einer Platzwunde entstehen häufig blaue Flecken und Schwellungen des Gewebes durch Flüssigkeitsansammlungen an der betroffenen Körperstelle. Um die Schwellung zu mindern, hilft meist das Kühlen der Wunde mithilfe von Kältekompressen. Schon nach wenigen Tagen klingt diese meist wieder ab.

Nach der Wundheilung setzt bei einer Platzwunde die Narbenbildung ein. Die Anwendung von Narbenpräparaten wie Contractubex® Gel – einem Arzneimittel mit den Wirkstoffen Zwiebelextrakt, Heparin und Allantoin – kann dafür sorgen, dass das Narbengewebe glatter, flacher und elastischer wird. Die Narbe kann durch die regelmäßige Pflege mit Contractubex® Gel einfach weniger auffällig und insgesamt optisch ästhetischer werden. Contractubex® Gel ist übrigens auch zur Pflege älterer Narben geeignet.

Pflichttext Contractubex® Gel

Anwendungsgebiete:

Bei vergrößerten (hypertrophen), wulstigen (keloidförmigen), bewegungseinschränkenden u. optisch störenden Narben nach Operationen, Amputationen, Verbrennungen u. Unfällen; bei Gelenksteife (Kontrakturen) z.B. der Finger (Dupuytren’sche Kontraktur) u. durch Verletzung entstandenen (traumatischen) Sehnenkontrakturen sowie bei Narbenschrumpfungen (atrophe Narben). Anwendung nach Wundschluss.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Stand: September 2023

Merz Pharmaceuticals GmbH, 60048 Frankfurt

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