Narbe nach Brust OP

Die richtige Narbenpflege nach einer Brust-OP

Auch wenn Blinddarm-OPs und Kaiserschnitte in Deutschland zu den häufigsten Operationen gehören, handelt es sich auch bei der Brust-OP heute um einen Standardeingriff. In vielen Fällen hat die Brust-OP einen medizinischen Hintergrund, beispielsweise in Form einer Brustamputation in Folge einer Krebserkrankung oder Brustverkleinerung aufgrund orthopädischer Beschwerden wie Haltungsfehler, Rücken- und Nackenschmerzen. Darüber hinaus ist auch der psychologische Effekt nicht zu unterschätzen: Patienten, die mit ihren Brüsten unzufrieden sind, leiden oft unter einem beeinträchtigten Selbstwertgefühl. In manchen Fällen ist eine Brust-OP dann der letzte Ausweg.

Wie auch bei allen anderen Operationen, kommt es auch durch eine Brust-OP zur Narbenbildung. Obwohl die Ästhetisch-Plastische Chirurgie über die letzten Jahrzehnte verbesserte Operationstechniken mit kleineren Schnitten entwickelt hat, können sicht- und spürbare Narben nach dem operativen Eingriff zurückbleiben. Eine frühzeitige und regelmäßige Narbenpflege nach der Brust-OP kann dabei helfen, das Erscheinungsbild und die Symptome der Narbe zu verbessern.

Narbenbildung nach einer Brust-OP: Die Schnitttechnik ist entscheidend

Da es sowohl verschiedene Methoden als auch unterschiedliche Schnitttechniken bei der Brust-OP gibt, können sich auch die Narben an unterschiedlichen Körperstellen befinden. Jede Operation ist individuell, und auch der Heilungsprozess ist von Patient zu Patient unterschiedlich und entscheidet darüber, ob sich eine Narbe mehr oder weniger auffällig entwickelt.

Zwar kann bei der Brustvergrößerung mit einem Schnitt in der Achselhöhle gearbeitet werden, wodurch die Sichtbarkeit der Narbe nach der Brust-OP stark verringert wird, jedoch ist hierbei die Wundheilung äußerst eingeschränkt. Schweiß und Reibung können die Narbenheilung stark beeinflussen, was zu einer sichtbaren und möglichweise schmerzhaften Narbe nach der Brust-OP führen kann.

Bei einer Brust-OP werden verschiedenen Arten unterschieden: die Brustvergrößerung, Brustverkleinerung, Bruststraffung und Brustamputation. Abhängig von den individuellen Voraussetzungen, entscheidet der Chirurg, welche Operationstechnik zum Einsatz kommt und damit an welcher Stelle die Narben entstehen.

1. Die Narbe nach einer Brustamputation (Mastektomie)

Die häufigste Ursache für eine Brustamputation ist Brustkrebs. Es gibt heute drei verschiedene Verfahren, die bei einer Brustentfernung angewandt werden:

    • Bei der einfachen Mastektomie wird ein (großer) waagerechter Schnitt am Brustwarzenhof gesetzt. Anschließend werden die gesamte Brustdrüse, die Brustwarze sowie die betroffene Haut entfernt.
    • Bei der modifizierten radikalen Mastektomie wird zusätzlich die Muskelhülle des großen Brustmuskels entfernt. Sollte der Brustkrebs bis in die Lymphknoten gestreut haben, werden diese ebenfalls entfernt.
    • Bei der subkutanen bzw. hautsparenden Mastektomie wird ein Schnitt in der Brustfalte gesetzt. Der Chirurg kann so die Brustdrüse entfernen und dabei die betroffene Haut und (in einigen Fällen) auch die Brustwarze erhalten. Bei diesem Verfahren besteht jedoch das Risiko, dass nicht der gesamte Tumor entfernt wurde.

2. Die Narbe nach einer Brustverkleinerung (Mammareduktion)

Eine Brustverkleinerung findet ebenfalls häufig aufgrund gesundheitlicher Probleme statt: Patienten mit verhältnismäßig großen Brüsten leiden oft unter Haltungs- und Rückenproblemen, die den Alltag erheblich beeinflussen können. Während der Operation entfernt der Chirurg Fett-, Drüsen- und überschüssiges Hautgewebe und wählt dafür unterschiedliche Herangehensweisen:

  • Bei der sogenannten I-Technik wird um den Warzenhof herum ein Schnitt gesetzt. Anschließend führt ein senkrechter Schnitt bis hinunter zur Brustfalte, wodurch die I-Form entsteht.
  • Bei der sogenannten L-Technik wird zusätzlich ein waagerechter Schnitt nach rechts oder links in der Brustfalte gesetzt, wodurch eine L-Form entsteht.
  • Bei der sogenannten T-Technik wird dieser waagerechte Schnitt in beide Richtungen gesetzt, wodurch ein T-Form entsteht.

Alle drei Techniken unterscheiden sich zwar nur minimal in der Herangehensweise, jedoch deutlich in der Narbenbildung nach der Brustverkleinerung. Welche Schnitttechnik genutzt wird, hängt von der Brustgröße, den körperlichen Gegebenheiten sowie den persönlichen Wünschen (in Bezug auf die Narbe) der Patienten ab.

3. Die Narbe nach einer Bruststraffung (Mastopexie)

Eine Bruststraffung wird oftmals zusammen mit einer Brustverkleinerung oder Brustvergrößerung vorgenommen. Neben dem natürlichen Alterungsprozess kann vor allem eine Schwangerschaft oder enormer Gewichtsverlust zum Erschlaffen des Gewebes an den Brüsten führen. Während der Operation wird überschüssige Haut abgeschnitten und der Warzenhof höher gesetzt. Die Narben nach der Bruststraffung sind denen der Brustverkleinerung sehr ähnlich, da dieselben Schnitttechniken verwendet werden. Bei einer reinen Bruststraffung wird jedoch kein Fett- oder Drüsengewebe entfernt.

4. Die Narbe nach einer Brustvergrößerung (Mammaaugmentation)

Bei einer Brustvergrößerung werden in der Regel Implantate aus Silikon in die Brüste der Patienten eingesetzt. Um die Implantate platzieren zu können, muss der Chirurg eine Öffnung schaffen:

  • Bei einem inframammären Zugang wird ein Schnitt in der natürlichen Hautfalte der Brust gesetzt.
  • Bei einem transaureolären Zugang wird ein Schnitt am Rand des Brustwarzenvorhofs gesetzt.
  • Bei einem transaxillären Zugang wird ein Schnitt in der Achselhöhle gesetzt.

An welcher Stelle sich die Narbe nach einer Brustvergrößerung genau befindet, wird durch die gewählte Schnitttechnik entschieden. Welche Technik während der Brust-OP genutzt wird, hängt wiederum stark von der Größe der Implantate und der individuellen Statur der Patienten ab.

Narben im Brustbereich heilen in der Regel besser ab als an anderen Körperstellen und können mit der Zeit so stark verblassen, dass sie kaum mehr sichtbar sind. Allerdings kann der Heilungsprozess nach einer Brust-OP über 12 Monate andauern. Nicht nur die Schnitttechnik und die Stelle des Einschnitts entscheiden über die Wundheilung und damit die Narbenbildung, sondern auch die Narbenpflege nach der Brust-OP.

Nach der Brust-OP: Narbe behandeln und pflegen ist das A und O

Für ein optimales Ergebnis nach der Brust-OP ist die richtige Narbenpflege entscheidend. Sobald die Wunde verschlossen ist und die Fäden gezogen sind, können Sie im Allgemeinen mit der Narbenpflege beginnen. Dafür eignen sich spezielle Narbenpräparate wie beispielsweise Contractubex® Gel ein Arzneimittel, dessen gute Wirksamkeit und Verträglichkeit in klinischen Studien mehrfach belegt wurde. Das Narbengel kann dabei helfen, die Narbenbildung sichtbar zu reduzieren, Juckreiz, Rötung und Spannungsgefühle zu lindern1 und ein ebenmäßigeres Erscheinungsbild zu erzielen. Contractubex® Gel ist auch in Ihrer Apotheke erhältlich!

Zusätzlich zur Verwendung eines Narbengels können Ihnen folgenden Tipps bei der Narbenpflege nach Ihrer Brust-OP helfen:

  • Nach der Brust-OP sollte mindestens sechs bis acht Wochen ein postoperativer BH getragen werden, um die Narben vor Reibung zu schützen.
  • Eine ausgewogene Ernährung kann die Wundheilung von innen heraus positiv beeinflussen.
  • Alkohol und Nikotin sollten nach der Brust-OP möglichst lange vermieden werden.
  • Direktes Sonnenlicht oder UV-Strahlung im Solarium können zu unschönen Verfärbungen der Narbe führen und sollten ebenfalls eine Zeit lang zurückgestellt werden.

Wenn Sie diese Tipps und die Beratung Ihres behandelnden Arztes zur Narbenpflege nach einer Brust-OP befolgen, kann das die Wundheilung und letztlich auch die Optik der Narbe positiv beeinflussen. In Verbindung mit den modernsten OP-Techniken kann so das bestmögliche Endergebnis erzielt werden.

1 Willital, G.H. and J. Simon, Efficacy of Early Initiation of a Gel Containing Extractum Cepae, Heparin, and Allantoin for Scar Treatment: An Observational, Noninterventional Study of Daily Practice. J Drugs Dermatol, 2013. 12(1): p. 38-42

Pflichttext Contractubex® Gel

Anwendungsgebiete:

Bei vergrößerten (hypertrophen), wulstigen (keloidförmigen), bewegungseinschränkenden u. optisch störenden Narben nach Operationen, Amputationen, Verbrennungen u. Unfällen; bei Gelenksteife (Kontrakturen) z.B. der Finger (Dupuytren’sche Kontraktur) u. durch Verletzung entstandenen (traumatischen) Sehnenkontrakturen sowie bei Narbenschrumpfungen (atrophe Narben). Anwendung nach Wundschluss.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Stand: September 2023

Merz Pharmaceuticals GmbH, 60048 Frankfurt

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